Über Uns

Der Jan…

Ich bin Jan, komme aus einem kleinen Dorf vom platten Land in Niedersachsen und bin auf einem alten Bauernhof mit langer Tradition groß geworden. Ik snack’n beten platt, in mir schlummern mehr als 500 Jahre Bauerngene. Da ich aus Norddeutschland bin, darf ich auch Abends „Moin“ sagen und der Eierkuchen heißt bei uns Pannekoken. So! 😊

Mit 18 wollte ich nur eins: Raus aus dem Dorf, weg vom Land, ab in die große, aufregende Stadt und die Welt kennenlernen. Ich studierte Umwelt- und Hygienetechnik, zog nach Berlin und habe dann 25 Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit (mit meiner eigenen Firma) beinah überall auf der Welt gearbeitet. Ich habe beim Bau von Krankenhäusern und Impfkampagnen geholfen und war nach vielen Katastrophen und Kriegen Vor-Ort im Einsatz.

Nach Australien/Neuseeland möchte ich nochmal in meinem Leben … aber ich bin ja noch jung… ok, nicht mehr ganz so jung… na ja.

So um 40 rum wurde meine Arbeit immer theoretischer und meldeten sich die uralten Bauerngene zurück. Ich wollte wieder was Praktisches schaffen, meine Hände in die Erde stecken, Obst und Gemüse anbauen, Tiere haben… und viel Platz und Freiraum. Ich konnte es mir einfach nicht mehr vorstellen, in dieser immer hektischeren Stadt Berlin alt zu werden.

Unser Hof…

In 2011 erwarb ich die ehemalige Gärtnerei Klingauf im wunderschönen Luch in Kremmen und begannen mit der langsamen Renovierung und Sanierung des Wohn- und Wirtschaftshauses Hauptgebäude welches sich bis 2017 hinzog. 

In der Zeit wurde auch die Beerenplantage angelegt und alte Obst- und Wildobstsorten gepflanzt. Gut Ding will halt Weile haben und braucht seine Zeit… Und nebenher man musste ja auch noch Geld verdient werden.

In 2019/20 wurde die Landwirtschaft offiziell angemeldet, startete die Nutzungsänderung von Gärtnerei zur Landwirtschaft und konnten anliegende Grundstücke erworben bzw. im Rahmen der Flurbereinigung getauscht werden. In 2022 legten wir eine kleine Obstwiese an.

Unser Hof verfügt nun über eine zusammenhängende Hoffläche von ca. 2 ha. Dazu kommt noch weiteres Grünland und Forstflächen die nachhaltig bewirtschaftet werden. Mehr über die lange Historie unseres Hofes kann HIER gefunden werden.

Unser Hof arbeitet nach den Prinzipien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Und ja, unsere Nutztiere haben keine Namen und werden auch geschlachtet. Das Fleisch im Supermarkt wächst nicht auf Bäumen! Aber bis dahin haben unsere Tiere das schönste Leben was man sich vorstellen kann und wir halten vornehmlich alte Tierrassen.

Die Beeren von unserer Beerenplantage verarbeiten wir selber und werden zu Fruchtaufstrichen, Senfen, Chutneys, Fruchtweinen und Schnäpsen veredelt. Diese können im Hofladen, zusammen mit den Eiern von den glücklichsten Hühnern der Welt, gekauft werden. Das Gemüse wird fürs Café verarbeitet. 

Gemüse und Beeren die wir selber nicht verarbeiteten, können bei uns von den Gästen geerntet werden. Wir arbeiten mit einer Kasse des Vertrauens nach dem Prinzip: Wer viel hat gibt viel, wer wenig hat gibt wenig – und wer nix hat… der gibt halt nix! Gleicht sich schon aus.

Um gerade Kindern das bäuerliche Leben näher zu bringen, wurde der Hof in 2019 für die Öffentlichkeit geöffnet. Kinder sollen wissen wie Beeren frisch vom Strauch schmecken, sollen Kirschen vom Baum naschen dürfen, Tiere streicheln und auch mögliche Angst vor Nutztieren verlieren.

Mit 50 habe ich meine Firma verkauft und zog dann ganz nach Kremmen. Neben der Landwirtschaft entdeckte ich mein Interesse an ländlichen, sozio-kulturellen Fragestellungen. Nach ersten Schritten mit dem Projekt Kunst&Beeren, wurde dann 2022 die Kultur&Beeren UG gegründet, um das Projekt nachhaltig zu stärken.

Kultur und Beeren – Ein „Dritter (Kultur-) Ort“

Das Wichtigste vorweg: Kultur&Beeren bin nicht ich!!! Kultur und Beeren ist ein großes Team, vom Ton- und Lichttechiker bis zu den Aushilfen im Café und bei den Veranstaltungen, vom Landmaschinenschlosser bis zum Webdesigner, die alle als Freelancer für das Projekt Kultur&Beeren arbeiten. Dazu kommen dann noch Freunde und Familie die ehrenamtlich mitarbeiten und viele Menschen aus Kremmen, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen!

Aber wie war das – Dritter Was? Ja, hört sich erstmal sperrig an, ist aber ganz einfach: Der erste Ort ist der Wohnort, der Zweite die Arbeitsstelle und der Dritte Ort ist der Ort, wo man Freunde trifft, Informationen austauscht und neue Leute kennenlernt. Traditionell war dies die Kneipe, aber die gibt leider auf dem Land fast nicht mehr. Also wohin, wenn man nicht unbedingt nur in Vereinen unterwegs seien will?

Hier kommen die „neuen“ Dritten Orte ins Spiel. Orte wie Kultur & Beeren, wo man sich trifft, Neuigkeiten austauscht, neue Menschen kennenlernt.

In unserem Projekt „Dritte (Kultur-) Orte“ wollen wir demonstrieren, wie solche Orte gestaltet werden können – und vor allem wie Andere von diesen Erfahrungen lernen können. Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden – und all die Fehler die wir gemacht haben, müssen Andere doch nicht wiederholen…

Mehr Informationen zu unserem Projekt können HIER gefunden werden.

Das Projekt wird gefördert durch:

Die Zukunft:

Momentan muss Kultur & Beeren noch als eine sogenannte „Straußwirtschaft“, saisonal von Ostern bis Oktober, Open-Air betrieben werden. Wir möchten aber unsere Saison verlängern, den Hofladen ausbauen und behindertengerecht gestalten. Wir wollen natürlich auch die Landwirtschaft erweitern und enger mit anderen Bio-Landwirten zusammenarbeiten.
Weiterhin möchten wir CO²-neutral und energieautark wirtschaften.

Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude wird bereits jetzt nachhaltig mit Holz aus dem Wald beheizt. Der notwendige Bauantrag für all diese Pläne ist gestellt, wir hoffen die Bürokratie arbeitet schnell. Und es gibt noch viele weitere Pläne und Ideen … die euch hoffentlich allen viel Freude bereiten werden!

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